Reflexion zum Hospizgespräch im November

Christine Unrath und Peter Springborn (SR)

Trauerrituale - Abschied lebendig gestalten!?

 

„Es gibt nur die Trauer, die ich persönlich habe.“

Mit diesen Worten begann Christine Unrath ihren sehr lebendigen Vortrag. Die Trauer des Einzelnen sei so individuell wie der Verstorbene, den man verloren habe. Eine große Rolle spiele auch, um wen getrauert würde. Kam der Verlust plötzlich durch einen Unfall oder gab es bereits einen längeren Prozess des Abschiedsnehmens, z.B. wegen einer Krankheit. Sich in dieser Zeit bereits mit dem „Danach“ zu beschäftigen, sei sehr hilfreich. Viele Trauernde tröste es bereits, zu wissen, im Sinne des Verstorbenen handeln zu können.
Rituale können dabei helfen, eine zu Boden drückende Trauerphase besser zu überstehen. Dabei kann -und soll- man darauf achten, sich kein „Korsett“ überstülpen zu lassen. Die Vielfalt der Menschen und Weltanschauungen gäben für gesellschaftlich akzeptierte individuelle Formen der Trauer genug Raum.
Förderlich seien Rituale, die sichtbar machen: Es ist etwas zu Ende, aber es bleibt auch etwas zurück. Trauern sei keine Krankenheit. Den Trauernden sollte bewusst zur Seite gestanden werden mit der Botschaft, wir schaffen es gemeinsam, mit dem Tod leben zu lernen.