Nachlese zum Saarbrücker Hospizgespräch vom 27. Mai 2017

Akupressur - Begleitende Hände in der Palliativen Versorgung

Trotz brütender Hitze interessierten sich mehr als 60 Besucher für die Ausführungen zum Thema Akupressur.

Anke Kabioll und Iris Fink, beides erfahrene Pflegefachkräfte in der ambulanten Palliativversorgung des St. Jakobus Hospiz, stellten den Teilnehmern des Saarbrücker Hospizgesprächs Akupressurpunkte vor, die leicht erlern- und anwendbar sind.

Mit dieser Behandlungsmethode haben sie die Möglichkeit die Angehörigen aktiv in den Versorgungsprozess des geliebten Menschen miteinzubinden, berichtet Kabioll. Denn oft ist es gerade diese Hilflosigkeit nichts tun zu können, die die Familienmitglieder, Verwandte oder Freunde in der schweren Situation verzweifeln lassen, ergänzt Fink. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird die Akupressur bereits seit über 5000 Jahren praktiziert, erklären die Referentinnen. Sogar die chinesischen Kinder werden schon im Vorschulalter an diese Behandlungsmethode spielerisch herangeführt.

Gerade in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen hat die Akupressur in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Bei dieser Methode werden die Meridiane, die „Leitbahnen“, in denen die Lebensenergie – das sogenannte „Qi“ - fließt, an bestimmten Punkten des Körpers durch sanften Druck der Hände stimuliert. So kann beispielsweise Übelkeit und Unruhe gelindert werden. Diese Form der Behandlung hat den Vorteil, dass sie keiner zusätzlichen Hilfsmittel bedarf und keine Nebenwirkungen auftreten, erklärt Kabioll.

Nach der kurzen geschichtlichen Einführung zeigen die Referentinnen den Teilnehmern die sechs geläufigsten Meridiane und leiten sie bei der Anwendung an. Die Akupressur kann und soll nicht die medizinisch verordneten Medikamente ersetzen, so Kabioll. Vielmehr bietet diese Behandlungsmethode eine zusätzliche Alternative, wenn die Medikamente nicht den gewünschten Erfolg bei der Symptombehandlung zeigen.

Nach dem Vortrag üben die Besucher fleißig die Anwendung der gezeigten Punkte und stellen dabei den Referentinnen ihre zahlreichen Fragen.